Die Ursprünge der elektronischen Musik reichen bis weit in die 1980er-Jahre zurück. Zu jener Zeit kamen immer mehr elektronische Geräte auf den Markt, die Soundeffekte und Ähnliches erzeugen konnten. Diese dienten in aller Regel zur Untermalung oder um Hintergrundeffekte zu erzeugen, doch nicht, um mit ihnen eigenständige Musik zu machen. Es kamen dennoch immer mehr Musiker auf die Idee, aus jenen Kisten Musik zu machen und diese Kisten wurden im Laufe der Zeit immer besser und vielfältiger. Als erste große und bekannte Band, die auf rein elektronische Effekte setzte, galt lange Zeit Kraftwerk mit ihrem noch bis heute populären Song Das Model. Die Band ist eine der international erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt. Nur Nena und Rammstein konnten sie toppen.
Danach ging auf einmal alles ganz plötzlich
Ein neues Genre war geboren und fast täglich tauchten neue Namen, neue Bands, neue Tracks und neue Locations auf. Es herrschte eine nie dagewesene Aufbruchstimmung. Der Techno war geboren und er war mehr als nur Musik. Techno war eine Bewegung, eine Identifikation und eine Lebensanschauung. Wer dem Techno verfallen war, richtete sein ganzes Leben danach aus.
Drogen gehörten von Anfang an dazu
Techno und Ecstasy sind fest miteinander verwoben. Die Droge hatte für den Zustand gesorgt, der die Musik teils tagelang zu einem Genuss machte. Es wird gerne verschwiegen, wenn über Techno oder elektronische Musik im Allgemeinen gesprochen wird, doch ist diese Symbiose nicht zu verkennen. War dies eine Zäsur? Nein! Drogen gehörten schon immer zur Musik: Wer an Woodstock, Jimi Hendrix, Bob Marley, Keith Richards oder Mick Jagger denkt, der hat auch solche Bilder vor Augen. Selbst die Beatles, die als die perfekten Schwiegersöhne galten, waren der einen oder anderen Substanz nicht abgeneigt, um damit ihre Kreativität anzukurbeln.
Es soll nicht bagatellisiert werden
Die negativen Folgen könnten verheerender kaum sein, und bleibt es festzuhalten, dass Drogen und die elektronische Musik zusammen einen Tanz eingegangen sind, der nicht jedem gut bekommen ist. Die Aufbruchstimmung und die positive Strahlkraft des Techno ist jedoch das wirklich entscheidende in der langfristigen Betrachtung. Wer die Love Parade und viele andere Mega-Events jener Zeit besucht hatte, der weiß, das Love nicht nur im Namen stand, sondern gelebt wurde.
Manche DJs sind bis heute erfolgreich
Die meisten DJs jener Zeit sind heute von der Bildfläche verschwunden oder sie legen nur noch vor kleinem Publikum auf. Doch es gibt eine Reihe von Ausnahmen. Die wohl größte Legende aller Zeiten ist Carl Cox. Er war von Anfang an dabei und legt heute noch mit seinen fast 60 Jahren in den Arenen der Welt auf. Carl Cox hat es geschafft, seinem Stil treu zu bleiben und sich dennoch stets weiterzuentwickeln. Sein Sound begeistert noch immer ein Millionenpublikum.
So mancher trauert dieser guten alten Zeit hinterher, doch dafür gibt es keinen ersichtlichen Grund. Die Musik ist heute so gut wie nie und es darf zuversichtlich nach vorne geschaut werden.